Beschreibung

Ligularia dentata mit Kaisermantel (Argynnis paphia).


Größe: 
46 m x 24 m = 1104 m²

Lage: 
In Langebrück am Nordrand der Dresdner Heide, etwa 230 m über dem Meeresspiegel.

Boden: 
Verwitterungsboden des Lausitzer Granodiorits; gut durchlässig, leicht sauer; nie staunaß, aber sehr trocken im Hochsommer.

Klima: 
subkontinental; Winterhärtezone 7a.



Das Grundstück ist aus einem Forstacker hervorgegangen. Um 1950 wurde dieser in  Nutzgärten etwa gleicher Größe von um die 1000 m² eingeteilt. Wie damals üblich war alles vorhanden, was der Eigenversorgung diente: eine große Wiese, Obstbäume, Beerensträucher, 21 Gemüsebeete und Blumenrabatten. 1982 bis 1985 wurde von meinen Eltern im vorderen Teil auf der Wiese ein Haus gebaut. Von den damals gepflanzten Koniferen wurde sich inzwischen schrittweise getrennt. Die große Lärche auf der Wiese hinter dem Haus wurde 2011 gefällt und durch eine Edel-Eberesche Sorbus aucuparia var. edulis 'Rosina' ersetzt, einem Hausbaum in passender Größenordnung, gezüchtet in Pillnitz. Zwei noch recht kleine Zieräpfel Malus 'Evereste' und 'Butterball' und ein eigener Zufallssämling des Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauchs, Heptacodium miconioides umstehen die Wiese.

Als letzter Obstbaum aus der Anfangszeit des Gartens hat 2014 die Hauspflaume (eigentlich Zwetschge) das Zeitliche gesegnet. Sie war der letzte Baum aus einer ganzen Reihe, die am Weg entlang der Südseite (rechte Grenze) standen. Ein noch zu wählender Ersatzbaum und eine Schlangenhaut-Kiefer (Pinus leucodermis) beschatten eine weitere Fläche mit höheren, sommergrünen Azaleen, Funkien und Herbst-Anemonen. Es sind ausschließlich kleinblütige Sorten mit einem mehr oder weniger starken Duft, allen voran die Pontische Azalee Rhododendron luteum.

Der halbschattige Vorgarten (Westseite) beherbergt zahlreiche Rhododendren und Azaleen, Hortensien und Herbst-Anemonen, aufgelockert mit allerlei passenden Stauden, Gräsern und Farnen. Langebrück ist bekannt für die übermannsgroßen Rhododendron-Büsche im Villenviertel aus der Gründerzeit um 1900. Als Schattenspender dienen auch eine Kupfer-Felsenbirne Amelanchier lamarckii und eine Glanzmispel Photinia villosa beides zuverlässige und prächtige Herbstfärber. Neben dem Haupteingang steht noch der 1985 gepflanzte, dunkelviolett blühende Flieder, der leider etwas kränkelt. Ein weiterer eigener Zufallssämling des Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauchs Heptacodium miconioides wächst rasch heran und soll die letzte Lücke am Zaun schließen. Der Strauch ist einer meiner Lieblinge und wird im September mit seinem Duft zum Insektenmagnet.

Die Gemüsebeete im hinteren Teil wurden aufgegeben und seit 1998 in einen sonnigen Hochstaudengarten umgewandelt. Vor allem Vertreter der Familie Korbblütler, Gräser und Fingerhut-Bartfaden Penstemon digitalis var. laevigatus dominieren hier. Seit 2012 liegt der Schwerpunkt der Gestaltung auf Präriestauden. Die zunehmend ariden Sommermonate erzwingen eine weitere Veränderung der Artauswahl. Jedes Jahr finden kleinere Umgestaltungen statt. Nicht zuletzt werden hier auch Präriestauden und Gräser erprobt, wie sie mit den hiesigen Boden- und Klimaverhältnissen zurechtkommen. 

1993 wurde neben dem ehemaligen Gemüsegarten eine kleine Wiese in einen 1,5 m tiefen Folienteich umgeandelt. Eckpunkt am Teich bildet eine Metasequoia (Chinesisches Rotholz oder Urwelt-Mammutbaum) mit einem wunderschönen spannrückigen Stamm. Sie spendet zwar allerlei Stauden Schatten, die ihn brauchen. Aber der Durst des Baumes entzieht unserem ohnehin trockenen Boden zumindest im Hochsommer sehr viel Wasser. Die dem Teich vorgelagerte Sitzgruppe wurde bis 2018 von einer Schwarzen Maulbeere Morus nigra beschattet. Sie hatte auch –20 °C völlig schadlos überstanden und inzwischen 4 m Höhe erreicht. Durch den letztlich überreichen Fruchtbehang von Juli bis September konnte man drei Monate die Sitzfläche nicht benutzen. Die aufplatzenden Früchte verklebten sie und von oben tropfte der stark färbende Saft, der von den Wespen angefressenen Früchte. Der Maulbeerbaum wurde durch eine Felsenbirne, Amelanchier laevis 'Snowflake' ersetzt. Sie soll die Sitzfläche von Süden beschatten. Die Westseite deckte eine recht hohe, auf Eberesche veredelte Aronia ab. Nach deren Verlust durch Pilzbefall wurde ein starkwachsender Perückenstrauch, Cotinus x dummeri 'Grace' nachgepflanzt.

Die seit etwa 1950 bestehende geschnittene Hecke aus Rot- und Hainbuche an der Nordseite (linke Grenze) blieb erhalten. Die Ostgrenze (hintere Grenze) bildet nun eine freiwachsende Blütenstrauchhecke aus Hydrangea paniculata 'Pink Diamond', Taxus baccata, Aronia melanocarpa, Aconogonon x fennicum 'Johanniswolke', Syringa x microphylla 'Superba', Weigelia 'Bristol Ruby', Kolkwitzia und Physocarpus 'Diabolo'. Auf dem Hügel des Teichaushubs wurde ein kleiner Steingarten angelegt. Der Terrassenhang wurde 2016 grundelegend mit großen natürlichen Granitsteinen der Umgebung neu gestaltet. Hier gedeihen in praller Sonne auf trockenem, kargem Boden viele anspruchslose Steingartenpflanzen, aber auch einige Kleinstrauchrosen, die hübsche und robuste Rosa 'Mozart', Lavendel und etliche niedrige, trockenheitsliebende Sonnenanbeter unter den Stauden.

Der Garten entwickelte sich allmählich vom Nutzgarten zum Sammelsurium und drohte aus allen Nähten zu platzen. Inzwischen gibt er ein stimmiges Bild ab. Klar abgegrenzte Themenbereiche und die zunehmende Beschränkung auf bestimmte Arten, die mit den hiesigen Standortbedingungen gut zurechtkommen, geben ein jetzt überzeugenderes Bild ab. Aber nicht die Perfektion ist das Ziel, sondern vielmehr die Harmonie, die Veränderung, das Wachstum – des Gartens als Ganzes und der Pflanzen im Jahreslauf. Die Arbeit und Beschäftigung mit den Pflanzen und die Gestaltung mit ihnen bereitet Freude. "Willst du ein Leben lang glücklich sein, so lege dir einen Garten an." lautet sinngemäß ein chinesisches Sprichwort...

Der Garten wird von meinen Eltern und mir gemeinsam "in Schuß" gehalten.

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